Localité, canton | Sörenberg, LU | Coord. station aval | 647.547/182.422 ; 1955 m.s.M | Coord. station amont | 646.633/182.041 ; 2257 m.s.M |
| Classification | Régional | Visite | 20.02.2009 eb | Inventaire | 24.11.2010 zk |
|
| Année de construction | 1973 | Première mise en service | 1973 | Transformations | 1990 | Installation remplacée | 2017 |
|
Situation
Description de l’installation
Der Ort Sörenberg liegt im Entlebuch, in der grössten Luzerner Gemeinde Flühli. Der aus einem Weiler hervorgegangene Ferienort im Mariental, am rechten Ufer der Kleinen Emme, befindet sich rund 18 km südlich von Schüpfheim. Der Fremdenverkehr im Gebiet Flühli-Sörenberg setzte Ende des 19. Jahrhunderts als Sommertourismus ein. Obwohl bereits auch in dieser Zeit Ski gefahren wurde, begann der eigentliche Auf- und Ausbau des Wintersports erst nach dem Zweiten Weltkrieg: 1945 erhielt Flühli den ersten Skilift im Kanton, ab 1948 folgten Aufzugsanlagen in Sörenberg, das dank der grösseren Schneesicherheit günstigere Voraussetzungen für den Alpinsport bot.
Das Skigebiet von Sörenberg teilt sich in zwei Perimeter auf: Der eine ist um das Dorf Sörenberg, in einem Höhenbereich von 1'166 bis 1'690 m ü. M. angelegt. Er ist besonders familienfreundlich und mit einer Gondelbahn, einem Sessellift sowie 13 Skiliften ausgestattet. Der Perimeter Brienzer Rothorn ist auf der Luzerner Nordseite erst seit Beginn der 1970er-Jahre touristisch erschlossen: Die Eröffnung 1971 der von Schönebode zum Brienzer Rothorn fahrenden Pendelbahn (71.114) war die Voraussetzung für die Einrichtung eines attraktiven und anspruchsvollen Skigebiets in der schneesicheren Geländekammer Eisee am Nordosthang des Brienzer Rothorns. Seither hat sich der Sörenberg zu einem der am besten besuchten Wintersportplätze in der Zentralschweiz entwickelt. Im Rahmen der zweiten Ausbauetappe auf dem Brienzer Rothorn wurde 1972 eine Einseilumlaufbahn mit fest geklemmten Zweier-Sesseln erstellt, die vom Eisee bis unterhalb des Brienzer Rothorn-Gipfels führt. Zu diesem Projekt zählte auch der unter dem Gipfelgrat hindurch führende, 350 m lange Erschliessungstunnel zwischen der Bergstation der Pendelbahn und derjenigen des Sessellifts.
Der Sessellift basiert auf der Bahntechnik von Doppelmayr und wurde von Garaventa aufgestellt. Er hat seinen Ausgangspunkt auf 1'955 m ü. M.. Die 1'061 m lange Strecke führt ab dem Eisee in südwestlicher Richtung. Der Streckenanfang weist eine geringe Steigung auf, zum Endpunkt auf 2'257 m ü. M. hin vergrössert sich die Neigung der Bahnlinie erheblich und steigt bis zu 810 o/oo an. Die Bahn ist mit zwölf konischen Stahl-Fachwerk-T-Stützen bestückt. Die Fahrbetriebsmittel sind leichte Metallsessel mit Kunststoff-Lattensitzen, die aufgrund der Steilheit des Geländes vergleichsweise lange Gehänge haben. Die Antriebseinheit des Sessellifts ist in der Bergstation angelegt; die Gewichtsabspannung des Förderseils befindet sich in der Talstation. Seit der Erstellung wurden die Antriebsgruppe und das Bremswerk sowie die Steuerung und Fernüberwachungsanlage ersetzt (1990). Auch die Klemmapparate wurden nach und nach ausgewechselt.
Die Talstation wird seit jüngster Zeit von einem, dem gleichzeitig mit dem Sessellift errichteten Berggasthaus Eisee südwestlich vorgelagerten Vorbau umhüllt. Diese Erweiterung erfolgte im Rahmen der 1995 ausgeführten Sanierung und Modernisierung des Gastwirtschaftsgebäudes und hatte architektonisch die formale respektive materielle Homogenisierung des Erscheinungsbilds zur Folge. Die Komponenten der Bergstation sind unmittelbar beim Tunnelausgang installiert und werden von einer Lawinenverbauungskonstruktion überdeckt.
Appréciation générale
Der Sessellift mit fest geklemmten Zweier-Sesseln vom Eisee auf das Brienzer Rothorn gehört zu einem ab 1970 realisierten Gesamtkonzept, das die Errichtung eines neuen Ausfluggebiets am Nord- und Nordosthang des Brienzer Rothorns von der Luzerner Seite her umfasste. Das sowohl für den Winter- als auch Sommertourismus bestimmte Anlagenkonzept beinhaltete auch die Erstellung eines Berggasthauses beim Eisee. Ein zum Sessellift parallel geführter Skilift folgte erst 20 Jahre nach der Grunderschliessung (vgl. OW-GI-5-s). Der von Garaventa in Lizenz mit Doppelmayr-Technik ausgeführte Sessellift ist das erste und zugleich älteste noch erhaltene Exemplar dieser Seilbahntechnologie, das Garaventa in der Schweiz ausgeführt hatte: Der Sessellift war für die damalige Zeit sehr modern und zeichnet sich heute durch ein beachtliches Mass an aus der Bauzeit erhaltener Komponenten – unter anderem die anspruchsvolle Linienführung, die komplexe Bergbausituation beim Gipfel und die Stützen sowie die Fahrbetriebsmittel – aus.
Die Konzession des Eisee-Sessellifts wird 2012 auslaufen. Die Betreibergesellschaft, die Bergbahnen Sörenberg AG, hat jüngst eine ambitiöse Vorwärtstrategie verkündet, die am Brienzer Rothorn den Bau eines neuen Gipfelrestaurants, die Erstellung einer Umlaufkabinenbahn und zweier Sessellifte vorsieht. In diesem Zusammenhang müsste der Eisee-Sessellift von 1972 abgebaut werden.
Appréciation
| | |
| | |
Idée de mise en valeur (vision) | | bereitstellen eines Skigebiets am Brienzer Rothorn (nach dem 1971 erfolgten Bau der Rothornbahn 71.114); Ausbau eines attraktiven Skigebiets in der Nähe des Mittellandes; Teilkomponente eines Gesamtkonzepts; nicht Skilift, da auch für Sommergäste |
Conception de la ligne, planification, mise en place | | einzige Möglichkeit; Hochgebirge; folgt dem Tälchen; Verbindung mit Tunnel durch Gipfel zur Ostflanke (Lawinenschutz, auch mittels Galerie) |
Technique | | |
Construction technique typique, exécution, solution et matériaux | | konventionelle, erstmals von Garaventa in Lizenz in der Schweiz erstellte Doppelmayr-Anlage; Antrieb geschützt von Lawinengalerie bei Bergstation; Abspannung des Förderseils mittels Gewicht bei Talstation; eher lange Gehänge, da oberer Streckenbereich sehr steil; leicht konische Fachwerk-T-Stützen |
Signification, principe, fournisseur | | erste Garaventa Einseilumlaufbahn mit fix geklemmten Doppelsesseln mit Doppelmayr-Komponenten (in Lizenz); massive u. für damalige Zeit sehr moderne, in einem ansehnlichen Masse aus der Ursprungszeit überlieferte Anlage in anspruchsvollem Gelände (vor allem die Bergstation) |
Ouvrages d’art: ouvrages de ligne, bâtiments | | |
Travaux d’ingénieurs | | anspruchsvolle Situation bei Bergstation: Galeriebauten (Lawinengefährdung) u. 350 m lange Tunnelverbindung zu Bergstation der Zubringerbahn |
Architecture | | die Bergstation als technische Ingenieurlösung: als Galerie ausgebildet u. in den Zugangstunnel mündend; Talstation als Annex des Eisee-Berghauses u. aufgrund des Umbaus von 1995 formal u. materiell im Erscheinungsbild homogenisiert |
Construction architecturale typique ou particulière, exécution, solution, matériaux | | Tragstrukturen: mehrheitlich Betonbauweise u. Stahlkonstruktion; Holzverschalung |
Valeur typologique | | Hochbauten als wesentliche, aus der Erstellungsszeit stammende Anlagekomponenten; jüngere Veränderungen insbesondere bei der Talstation unter Berücksichtigung des Gesamtkomplexes |
Authenticité du matériel, tradition idéale | | |
Importance et qualité des composants d’origine | | Linienführung, Stützen, originale Sessel, Gehänge u. Klemmen, Stationseinrichtungen |
Qualité des composants additifs | | eine Nachrüstungsphase: Antrieb, Bremswerk, Steuerung u. Fernüberwachung; obligatorische Nachrüstung Fangvorrichtung; kontinuierliches anpassen des Klemmapparats von Stahl- auf Kunststoffzungen |
Fonctionnalité | | in Funktion |
Histoire culturelle | | |
Personnages, entreprises, institutions | - | - |
Economie, tourisme, trafic, militaire | | aufwändige Infrastruktur für vergleichsweise tief liegendes Tourismusgebiet (Biosphäre Entlebuch) |
Situation dans l’environnement | | |
Respect du paysage, de l’environnement naturel et du contexte urbain | | Landschaft spektakulär; insgesamt nur 2 Anlagen in der Geländekammer; Anlagen sind weder von Luzerner, noch von Berner Seite einsehbar |
Infrastructure | | |
Infrastructure touristique/ exploitation | | gleichzeitiger Neubau Bergrestaurant; jüngerer parallel geführter Skilift; Berghaus Eisee |
Réseau de communication | | vom Dorfzentrum Sörenberg entfernt: mit Auto zu Talstation der Zubringerbahn (Sörenberg-Brienzer Rothorn, 71.114); für ÖV umständlich: mit Zug nach Schüpfheim, dann mit Bus via Sörenberg Dorf |
Appendice 1: Données techniques
Parcours | | |
But de l'éxploitation | | Desserte touristique |
Longueur (inclinée) | | 1061 m |
Dénivellation | | 302 m |
Portée maximale (inclinée) | | 168 m |
Garde au sol maximale | | 15.8 m |
Pente maximale; moyenne | | 810 o/oo; 300 o/oo |
Ecartement de la voie; Côté montée | | 450 mm; à gauche |
Supports de ligne, nombre | | 12 |
Support de ligne, type de construction; forme | | Construction en treillis métalliques; Support de ligne, en forme T |
Supports de ligne, nom du constructeur | | 1973; Doppelmayr |
Support de ligne, train de galets, nom du constructeur | | 1973; Doppelmayr |
Bâtiments | | |
Nom de la station aval; Station aval type de construction | | 1973; Eisee; Construction en bois, Construction massive (maçonnerie, béton), Construction métallique |
Architecte | | Josef Wicki |
Nom de la station amont; Station amont type de construction | | 1973; Rothorn; Construction massive (maçonnerie, béton), Construction métallique |
Architecte | | Josef Wicki, 6170 Schüpfheim |
Câble | | |
Câble porteur-tracteur, diamètre | | 29 mm |
Actionnement | | |
Station d'entraînement | | à la station amont |
Moteur, nom du constructeur | | 1990; ABB |
Entraînement, type; Puissance du moteur | | Moteur à courant continu Ward-Léonard; 96 kW |
Réducteur, nom du constructeur | | 1973; Kissling |
Entraînement de secours (évacuation) | | Moteur à combustion interne |
Freins | | |
Frein de service | | 1990; Freins à disque |
Frein de sécurité | | 1990; Freins à disque |
Equipement mécanique | | |
Dispositif de tension du câble porteur-tracteur | | Contre-poids (station aval) |
Dispositif de traction dans les stations | | pas de dispositif de traction dans les station (pinces fixes) |
Lanceur/ralentisseur | | pas de lanceur/ralentisseur |
Installations électriques | | |
Systeme de commande, nom du constructeur | | 1990; Frey AG |
Télésurveillance, nom du constructeur | | 1990; Frey AG |
Véhicules | | |
Nombre de véhicules | | 105 |
Personnes par véhicule | | 2 |
Véhicule, poids à vide | | 84 kg |
Sièges, nom du constructeur | | 1973; Doppelmayr |
Sièges, type | | Structure métallique, lattis en matière synthétiique |
Suspente, nom du constructeur | | 1973; Doppelmayr |
Pinces, constructeur; type | | 1973; Doppelmayr; Pince fixe avec ressort |
Performance de transport | | |
Vitesse de marche maximale; Durée du trajet | | 2.3 m/s; 8 min. |
Capacité de transport, personnes; transport annuelle | | 828 pers./h; 206000 pers./an |
Personnel de service nécessaire | | 2-3 pers. |
Appendice 2: Références
Schutzverordnungen |
- | UNESCO Biospähre Entlebuch |
- | Regionaler Naturpark (seit 2008) |
Archive |
- | SWA BS Verkehr B 658 (Sesselbahn Eisee – Brienzer Rothorn Luftseilbahn Sörenberg – Brienzer Rothorn AG) |
Quellen |
- | MW: Das Rothorn, die wilde Schönheit zum Greifen nah! 25 Jahre Luftseilbahn Sörenberg Brienzer Rothorn, Typoskript, Schüpfheim 1995/96 |
- | Bergbahnen Sörenberg: Bergbahnen Sörenberg - Unternehmensstrategie 2015, Präsentation an der GV vom 18.09.2010, Version vom 14.11.2010, URL: http://www.soerenberg.ch/bahnen/185.html |
Literatur |
- | Küng, Walter: Sörenberg: Bergbahnen Sörenberg AG will hoch hinaus, in: Wochen-Zeitung für das Emmental und Entlebuch (22.09.2010), Version vom 14.11.2010, URL: http://www.regioport.ch/index.php?module=Pagesetter&func=viewpub&tid=37&pid=311 |
- | Michel, Susanna: «Das ist kein Spinner-Projekt», in: Tages Anzeiger (07.10.2010), Version vom 14.11.2010, URL: http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Das-ist-kein-SpinnerProjekt/story/13733121/print.html |
- | Küng, Walter: Geschichte (von Flühli), Version vom 14.11.2010, URL: http://www.fluehli.ch/geschichte.html |
e-docs |
- | http://seilbahn.tk.111.com/zentralschweiz/soerenberg/p1160032.jpg |
- | http://www.seilbahntechnik.net/de/lifts/1197/datas.htm |
- | http://www.seilbahnbilder.ch/galerie/thumbnails.php?album=174&page=2 |
- | http://www.sommerschi.com/forum/viewtopic.php?t=1776&start=22 |
Appendice 3: Âge des composants
Appendice 4: Relations
Constructeur | Garaventa | | Garaventa | | |
Installation proche | 71.114 | P-080 | Sörenberg - Brienzer Rothorn, Sörenberg | | |
Installation proche | OW-GI-5-s | SL | Alp Eisee, Brienzer Rothorn, Giswil | | |
Appendice 5: Un choix d'images