Localité, cantonMelchsee-Frutt, OW
Coord. station aval664.135/183.770 ; 1081 m.s.M
Coord. station amont663.380/180.725 ; 1916 m.s.M
ClassificationNational
Visite22.07.2009 eb
Inventaire07.12.2010 pb

ExploitantSportbahnen Melchsee Frutt
ConstructeurHabegger
Site internethttp://www.melchsee-frutt.ch/de/page.cfm/Bergbahnen

Année de construction1976
Première mise en service1976
Transformations1976
pylône, cabine

Situation

Description de l’installation

Melchsee-Frutt ist ein kleiner Sommer- und Wintersportort auf dem Gemeindegebiet von Kerns OW. Der Ort liegt in einer Höhe von 1'920 m ü. M. auf einer Hochebene am Melchsee.
Die 1851 neu aufgebaute und 1865 vergrösserte «Frutthitten» bildete den Ursprung des ersten Kurhauses in Melchsee-Frutt. Mit dem Bau der Strasse Melchtal-Stöckalp 1869 und deren Weiterführung bis nach Melchsee-Frutt 1883 nahm die Zahl der Gäste stetig zu. 1888 entstand ein weiteres Kurhaus (Kurhaus Reinhard), das 1890-1899 wesentlich erweitert wurde. 1908 besuchten die ersten Wintertouristen die Frutt und 1914 wurde das Kurhaus Reinhard erneut umgebaut und erweitert. Sein Besitzer Albert Reinhard-Bucher (1861-1943) reichte 1916 ein erstes Luftseilbahnprojekt ein, das jedoch vom Eidgenössischen Amt für Verkehr abgelehnt wurde.
Erst 1935 wurde auf Initiative von Otto Reinhard-Burri (1897-1975) die Luftseilbahn von Stöckalp nach Melchsee-Frutt erstellt. Die von der Firma Oehler in Aarau errichtete Bahn war mit einer Gesamtlänge von rund 3'500 m während vieler Jahre die längste Anlage dieser Art in Europa. Die zwei Kabinen für je vier Personen besassen achträderige Laufwerke mit Fangbremsen. Ab 1945 waren acht Personen pro Kabine zugelassen. Nach einem Unfall 1954 wurde der Betrieb der Bahn bis zu ihrem Neubau eingestellt. Die Firma Habegger, Thun erbaute 1957 im Auftrag der Korporation Kerns eine neue Luftseilbahn mit zwei Kabinen für je 33 Personen. Die gleiche Firma ersetzte 1976 die bestehende Pendelbahn durch eine neue Einseilumlaufbahn mit kuppelbaren, vollautomatischen Vierer-Kabinen.
Von der zu hinterst im Melchtal liegenden Stöckalp führt die Bahn in einer geraden, mit 17 Stahl-Fachwerkstützen bestückten Linie über bewaldete Hänge und schroff abfallende Felsen zum Hochplateau Melchsee-Frutt. Der höchste Punkt wird bei Dämpfelsmatt einige hundert Meter vor der Station Melchsee-Frutt überschritten. Auffallend ist die besonders aufwändige Stützenkonstruktion mit je einer autonomen Bergungsbahn pro Fahrbahnseite mit übereinander geführtem Förderseil.
Die in Mischkonstruktion (Mauerwerk, Holz und Stahl) errichteten Stationen greifen Elemente der lokalen alpinen Bautradition auf. Sie sind aber durch spätere Umbauten und Erweiterungen zu mächtigen, heterogenen Baukomplexen angewachsen. Die Antriebsgruppe ist in der Talstation untergebracht. Umlenkräder und ein Spanngewicht bilden in der Bergstation das Spannsystem des Förderseils. Die von der Firma De Giorgi hergestellten Kabinen besitzen noch die originalen, auf der Giovanola-Technik basierenden Habegger-Gehänge und -Gewichtsklemmen. Das Öffnen, Schliessen und Verriegeln der Kabinentüren erfolgt automatisch. In den Stationen werden die Kabinen mit Kettenförderern bewegt und die Verzögerung respektive Beschleunigung erfolgt über Zahnriemen.
Die mehrheitlich überlieferte Bahn erhielt 1996 sowohl eine neue Steuerung wie auch eine neue Fernüberwachungsanlage.


Appréciation générale

Die Gondelbahn von der Stöckalp nach Melchsee-Frutt ist nach der 1974 erstellten Geils-Hahnenmoos-Bahn (72.087) die zweite mehrheitlich original erhaltene Einseilumlaufbahn mit kuppelbaren, vollautomatischen Vierer-Kabinen, die von der Thuner Firma Habegger erbaut wurde. Speziell und einzigartig sind die auf beiden Fahrbahnseiten aufgesetzten Bergungsbahnen. Diese sind erforderlich, weil das felsige Gelände im unteren Teil der Anlage ein Abseilen verunmöglicht. Die Erschliessung von Melchsee-Frutt per Luftseilbahn reicht bis in die 1930er-Jahre zurück. Damit wurde die Grundlage zur Entwicklung eines der bedeutendsten Sommer- und Wintersportplätze in Obwalden geschaffen. Die Bedeutung der Bahn zeigt sich insbesondere im Winter, wenn die Strasse zwischen Stöckalp und Melchsee-Frutt wegen Schnee gesperrt ist.


Appréciation

Idée de mise en valeur (vision)hautStandort mit Geschichte: erste Anlage geht ins Jahr 1935 zurück (1935: Oehler Pendelbahn mit Vierer-Kabine für Land- u. Forstwirtschaft, 1945 Erweiterung derselben auf Achter-Kabine für touristische Zwecke, 1957 Neubau Pendelbahn von Habegger mit Kabine für 33 Personen); Ersatzbahn; Erschliessung von beliebtem Wander- u. Skigebiet auf Hochplateau Melchsee-Frutt
Conception de la ligne, planification, mise en placetrès hautdirekte u. sinnvolle Verbindung über den höchsten Punkt Dämpfelsmatt (knapp 1950 m. ü. M.) zur Siedlung Melchsee-Frutt (1916 m. ü. M.); markante, felsige Erhebung zu Beginn der Strecke, anschliessend kontinuierlicher Anstieg bis zur Dämpfelsmatt
Technique
Construction technique typique, exécution, solution et matériauxexceptionneleinzigartige, aufwändige, aufgesetzte u. unabhängige Bergungsbahn (Habegger-Entwicklung): V-förmig gegeneinander abgestützte Streckenrollen, auf welchen das Förderseil des Bergungsfahrzeugs mit fester Klemme u. vertikal angeordnetem Schwert läuft; in der Talstation ist auf beiden Fahrbahnseiten je ein Bergungsfahrzeug mit den erforderlichen Abseileinrichtungen stationiert; Beschleunigung u. Verzögerung erfolgen über Zahnriemen; Giovanola-Technik
Signification, principe, fournisseurexceptionnelzweitälteste u. mehrheitlich überlieferte Einseilumlaufbahn mit kuppelbaren u. vollautomatischen Vierer-Kabinen von Habegger mit Giovanola-Technik u. mit zwei gleichen, synchron laufenden Antrieben, die von beiden Seiten auf die Antriebsscheibe wirken: bei einem Motor- oder Getriebeschaden wird der defekte Antrieb abgekuppelt u. der intakte Antrieb funktioniert mit halber Leistung als Hilfsantrieb;
zusammen mit den beiden Spezial-Bergungsbahnen stellt diese Anlage eine schweizweit einzigartige Ausführung aus dieser Zeit dar
Ouvrages d’art: ouvrages de ligne, bâtiments
Travaux d’ingénieurstrès hautbesonders aufwändige Stützenkonstruktion mit aufgesetzter Bergebahn-Einrichtung; elegante Fachwerkstützen: Statik u. Material bzw. Materialisierung sind nicht nur funktional u. statisch, sondern auch formschön ausgebildet
Architecturemodestebei den Stationsbauten werden Elemente der lokalen, alpinen Bautradition aufgegriffen; sowohl Tal- als auch Bergstation sind durch angeschlossene Baukörper u. Erweiterungen zu übergrossen, heterogenen Baukomplexen angewachsen
Construction architecturale typique ou particulière, exécution, solution, matériauxmoyenMischkonstruktion: Massivbauweise (Unter- u. Erdgeschoss), Stahlkonstruktion mit Holzeinwandungen, z.T. verrandet; Steildächer
Valeur typologiquehautHochbauten als wesentliche, aus der Erstellungsszeit stammende jedoch veränderte u. erweiterte Anlagekomponenten; Unterteilung der Baukörper nach Funktionen (seilbahntechnische Ausrüstung mit Garagierung, Personen- u. Warenverkehrsablauf, Personal, Werkstatt, öffentliche Toiletten)
Authenticité du matériel, tradition idéale
Importance et qualité des composants d’origineexceptionnelintegral erhalten
Qualité des composants additifsexceptionnelNachrüstung: Fernüberwachung u. Steuerung
Fonctionnalitéexceptionnelin Betrieb
Histoire culturelle
Personnages, entreprises, institutionshautprominente, den Kur- u. Fremdenverkehrsbetrieb fördernde Akteure: Hotellier-Familie Reinhard; Bucher & Durrer
Economie, tourisme, trafic, militaireexceptionnelbeliebtes u. bekanntes Kur- u. Tourismusgebiet mit langer Tradition (erste Kuren ab 1865); Alp- u. Forstwirtschaft; Kraftwerk; kleines Zentrum: eines der bedeutendsten Fremdenverkehrsgebiete im Kanton Obwalden
Situation dans l’environnement
Respect du paysage, de l’environnement naturel et du contexte urbainmoyenaufgrund der aussergewöhnlichen Bergungsbahn weit ausgreifende Joche bei den Stützen u. daher Akzentuierung der technischen Komponente in der Landschaft
Infrastructure
Infrastructure touristique/ exploitationexceptionneleigenes Kraftwerk (seit 1905, ab 1954 Kraftwerk Melchsee-Frutt); Hotellerie u. Aufzugsanlagen; Wanderwege; ehemalige Rettungsstation neben Bergstation
Réseau de communicationhautseit den 1860er-Jahren per Fahrstrasse erschlossen; Strasse zu Stöckalp über Melchsee-Frutt bis zu Tannalp; aufwändige Erschliessung per ÖV (bis Sarnen mit Zug, dann Bus)

Appendice 1: Données techniques

Parcours

Photos
But de l'éxploitationDesserte touristique, Desserte publique
Longueur (inclinée)3308 m
Dénivellation835 m
Portée maximale (inclinée)390 m
Garde au sol maximale60 m
Pente maximale; moyenne900 o/oo; 265 o/oo
Ecartement de la voie; Côté montée4500 mm; à gauche
Supports de ligne, nombrePhotos17
Support de ligne, type de construction; formeConstruction en treillis métalliques; Support de ligne, en forme T
Supports de ligne, nom du constructeur1976; Habegger
Support de ligne, train de galets, nom du constructeur1976; Habegger

Bâtiments

Nom de la station aval; Station aval type de constructionPhotos1976; Stöckalp; Construction en bois, Construction massive (maçonnerie, béton), Construction métallique
Nom de la station amont; Station amont type de constructionPhotos1976; Melchsee-Frutt; Construction massive (maçonnerie, béton)

Câble

Câble porteur-tracteur, nombre; diamètre1; 40 mm

Actionnement

Photos
Station d'entraînementà la station aval
Moteur, nom du constructeurPhotos1976; ABB
Entraînement, type; Puissance du moteurMoteur à courant continu avec thyristor; 2x250 kW
Réducteur, nom du constructeurPhotos1976; Kissling
Entraînement de secours (évacuation)PhotosMoteur à combustion interne

Freins

Frein de service1976; Freins à disque
Frein de sécuritéPhotos1976; Freins à disque

Equipement mécanique

Dispositif de tension du câble porteur-tracteurPhotosContre-poids (station amont)
Dispositif de traction dans les stationsPhotosTransporteur à chaînes
Lanceur/ralentisseurPhotosCourroie dentée

Installations électriques

Systeme de commande, nom du constructeurPhotos1996; Frey AG
Télésurveillance, nom du constructeur1996; Frey AG

Véhicules

Photos
Nombre de véhicules101
Personnes par véhicule4
Charges utiles; Véhicule, poids à vide320 kg; 340 kg
Cabines, nom du constructeurPhotos1976; De Giorgi
Cabines, longuer; largeur; hauteur1700 mm; 1200 mm; 1800 mm
Portes à mouvement automatiquePhotosoui
Suspente, nom du constructeurPhotos1976; Habegger
Pinces, constructeur; typePhotos1976; Habegger; Pince à gravité

Performance de transport

Vitesse de marche maximale; Durée du trajet4 m/s; 13.7 min.
Capacité de transport, personnes; transport annuelle750 pers./h; 430000 pers./an
Personnel de service nécessaire 2 pers.

Appendice 2: Références

Archive
-SWA BS Verkehr B 621 (Gondelbahn Stöckalp – Melchsee Frutt Sportbahnen Melchsee-Frutt)
Literatur
-Oehler, Alfred: Neuere schweizerische Luftseilbahnen für beschränkte Personenbeförderung, in: Schweizerische Bauzeitung SBZ, vol. 107/108 (1936), p. 238-243
e-docs
-Anonym: Melchsee-Frutt im Laufe der Jahrhunderte, Version vom 12.02.2010, URL: http://www.melchsee-frutt.com/mf035.htm
-Trutmann, Walter: Turbinenanlage "Stäubiloch" am Melchsee, Version vom 12.02.2010, URL: http://www.melchsee-frutt.com/mf115.htm
-http://www.bahn-bus-ch.de/bahnen/smf/foto-a.html  
-http://www.melchsee-frutt.com/x_frutt_gondelbahn_info.pdf  

Appendice 3: Âge des composants

Âge des composants

Appendice 4: Relations

ConstructeurHabeggerHabegger Maschinenfabrik (Seilbahntechnik)

Appendice 5: Un choix d'images

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CIMG4405.JPG CIMG4419.JPG CIMG4396.JPG
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