Localité, canton | Laax, GR | Coord. station aval | 734.944/191.614 ; 2228 m.s.M | Coord. station amont | 734.575/193.703 ; 2818 m.s.M |
| Classification | National | Visite | | Inventaire | 08.12.2010 zk |
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Exploitant | Weisse Arena Bergbahnen AG | Constructeur | Von Roll Habegger | Site internet | http://www.laax.com |
| Année de construction | 1982 | Première mise en service | 1982 | Transformations | | Installation remplacée | 2015 |
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Situation
Description de l’installation
Der hochtouristische, sich über die Gemeinden Flims, Laax und Falera erstreckende Bündner Skipistenverbund Weisse Arena hat seine Ursprünge in den 1910er-Jahren. Die erste in Flims in Betrieb genommene mechanische Aufzugshilfe, der für die Wintersaison 1938/39 erworbene Hürlimann-Raupentraktor, der die Skigäste zum Berghaus Crap la Foppa führen sollte, wurde nach nicht einmal einer Saison aufgrund des Kriegsausbruchs von der Schweizer Armee requiriert. Der systematische Ausbau einer modernen mechanischen Erschliessungsinfrastruktur setzte unmittelbar nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs mit der Errichtung der Von Roll-Pionieranlage, der weltersten Einseilumlaufbahn mit kuppelbaren Zweier-Sesseln auf die Foppa, ein. In einem ersten Schritt wurde das Alpgebiet westlich der schroffen Felswände des Flimsersteins erschlossen. In den frühen 1960er-Jahren konzentrierte sich der Ausbau auf das Gebiet Nagens, Siala und Piz Grisch: Von Startgels führte ab 1963 ein Sessellift nach Nagens, ein Jahr darauf erschloss ein Brändle-Skilift erstmals die Siala. Der Bügellift von Brändle wurde 1982 nach 18 Betriebsjahren durch einen Von Roll Habegger-Sessellift mit kuppelbaren Dreier-Sesseln ersetzt. Der Siala-Sessellift ist heute in ein dichtes Anlagennetz und eine sehr gut ausgebaute touristische Infrastruktur eingebunden; seine touristische Bedeutung erlangt er als Verbindungsbahn, die das Skigebiet von Flims mit demjenigen des Bündner Vorab und von Laax zusammenschliesst.
Der in anspruchsvoller, hochalpiner Geröll- und Felslandschaft installierte Siala-Sessellift startet auf 2'228 und steigt auf 2'818 m ü. M. zur Siala auf. Die 2'219 m lange Strecke verläuft in der unteren Hälfte in einem vergleichsweise flachen Bereich, in der Streckenmitte, nach der Überwindung einer Erhöhung, flacht die Linie wiederum leicht ab, um nach einem erneuten, steileren Anstieg bei der auf einem Plateau angelegten Bergstation zu enden. Entlang der Strecken sind 27 Stützen platziert: Am Streckenanfang und im oberen Teil der Strecke sind es Stahlfachwerk-T-Stützen; im mittleren Abschnitt wurden Rundrohr-T-Stützen gegen Kriechschneeansammlungen eingesetzt. Sowohl Antrieb als auch Abspannung (mittels Gewicht) sind aufgrund des auf der Höhe der Bergstation vorkommenden Permafrostes in der Talstation angelegt. Antriebsgruppe und Abspannungsvorrichtung sind offen im Zentrum des Stationshauptgeschosses platziert und mit mobilen Abschirmwänden von den umlaufenden Sesseln und den Bahnbenützern abgetrennt. Die ausgekuppelten Fahrbetriebsmittel – Sessel mit Kunststoffschalensitzen – werden in den Stationen mit Kettenförderern fortbewegt. Vor der Überführung auf das Seil respektive bei der Übernahme der Fahrbetriebsmittel vom Seil erfolgt die Beschleunigung der Sessel noch mit Hilfe von Rampen (schiefe Ebenen, Schwerkraft) und mit Luftreifen. Die Klemmapparate sind von Habegger für Dreier-Sessel entwickelte und unter Von Roll Habegger kollaudierte Federklemmen des Typs VH300.
Die Gebäude der Tal- und Bergstation sind formal nahezu identisch ausgebildete und zweckmässig materialisierte Baukörper, die einer pragmatischen und minimalistischen Haltung verpflichtet sind. Auffälligstes architektonisches Element ist der in aufwändig behandeltem Sichtbeton, als abstraktes Vorzeichen ausgeführte Talstationszugang. Die Hochbauten sind mit Profilblech verkleidete Stahlkonstruktionen mit fassadenbündigem Satteldach und eingestellten Sichtmauerwerk-Raumzellen. Die Talstation ist unterkellert, beherbergt eine Werkstatt und verfügt über einen immensen Garagierungsraum; die die Umlenkungsvorrichtung umhüllende Bergstation ist sowohl bezüglich Volumetrie als auch Ausstattung bescheidener formuliert.
Appréciation générale
Das in der Schweiz für die Bewilligung und Konzessionierung von Seilbahnen zuständige Bundesamt für Verkehr BAV liess den Betrieb von Einseilumlaufbahnen mit kuppelbaren Dreier-Sesseln erst ab 1981 zu. Der Siala-Sessellift war neben der Bahn Kumme – Unterrothorn im Wallis (73.022) die erste Anlage dieses Typs, die in der Schweiz realisiert werden konnte. Die Walliser Bahn wurde von Garavanta mit einer hauseigenen Klemme und Doppelmayr-Technik fabriziert; der Thuner Seilbahnhersteller Habegger, der zum Zeitpunkt des Auftrags im Übernahme-Prozess durch Von Roll stand, musste für diese Anlage einen neuen Klemmapparat entwickeln (VH300). Insgesamt wurden in der Schweiz vergleichsweise wenige kuppelbare Dreier-Sessellifte installiert. Die Firmen Von Roll-Habegger und Garaventa wurden bei den Bestellungen gleichermassen berücksichtigt; zwei Anlagen konnte Städeli installieren. Die Bahn von Grisch nach La Siala von 1982 ist intergal aus der Erstellungszeit erhalten. Sie bezeugt den engen Zusammenhang zwischen Seilbahnbewilligungspraxis und technischer Entwicklung: Der auf die neue Zulassungssituation hin konstruierte Klemmapparat repräsentiert eine wichtige Phase in der schweizerischen Entwicklung von Einseilumlaufbahnen. Als eine der letzten von Habegger geplanten und zugleich als eine der ersten kollaudierten Anlage der Nachfolgeunternehmung Von Roll-Habegger ist die Siala-Bahn auch von hoher firmengeschichtlicher Bedeutung.
Appréciation
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Idée de mise en valeur (vision) | | erschliesst sehr hoch gelegenes Skigebiet Grisch; Verbindung von Flimser Seite zum Vorab-Gletscher |
Conception de la ligne, planification, mise en place | | schwieriges, hochalpines Gelände mit den üblichen Gefahren |
Technique | | |
Construction technique typique, exécution, solution et matériaux | | klassische Umlaufbahntechnik mit neu entwickeltem Klemmentypus VH300; elegante Fachwerkstützen sowie Rundrohrstützen |
Signification, principe, fournisseur | | zusammen mit der Anlage Kumme-Unterrothorn (73.022) erste in der Schweiz vom BAV zugelassene Umlaufbahn mit kuppelbaren Dreier-Sesseln; repräsentativ für die Entwicklungsgeschichte der beiden Berner Seilbahnunternehmungen Habegger - Von Roll: gemeinsames Produkt der beiden Häuser, aus der Phase der Übernahme durch Von Roll |
Ouvrages d’art: ouvrages de ligne, bâtiments | | |
Travaux d’ingénieurs | - | - |
Architecture | | Tal- u. Bergstation formal nahezu identisch ausgebildete Baukörper; pragmatische u. minimalistische Architektur mit zweckmässiger Materialisierung |
Construction architecturale typique ou particulière, exécution, solution, matériaux | | Mischbauweise: Massiv- u. Stahlkonstruktion, eingestellte Raumzellen in Sichtmauerwerk; Talstation unterkellert (Beton), Bergstation Hauptgeschoss über offener Stützenkonstruktion; das asymmetrische, fassadenbündige Satteldach u. die Wände mit Profilblech eingekleidet; bei Talstation: Eingang aus Sichtbeton als abstraktes Vorzeichen ausgebildet, Garagierung u. Werkstatt |
Valeur typologique | | zeittypisch ausgebildete u. unverändert aus der Erstellungszeit überlieferte Komponente der Umlaufseilbahn |
Authenticité du matériel, tradition idéale | | |
Importance et qualité des composants d’origine | | aus der Bauzeit integral erhalten |
Qualité des composants additifs | - | |
Fonctionnalité | | in Betrieb (nur Winter) |
Histoire culturelle | | |
Personnages, entreprises, institutions | - | - |
Economie, tourisme, trafic, militaire | | zählt zu den höchst gelegenen u. somit zu den attraktivsten Anlagen im bedeutenden Skigebiet "Weisse Arena" (Laax Flims) |
Situation dans l’environnement | | |
Respect du paysage, de l’environnement naturel et du contexte urbain | | betrieblich bestimmte Platzierung; technische Einrichtung in hochalpinem, jedoch weiträumig stark touristisch genutztem Gebiet |
Infrastructure | | |
Infrastructure touristique/ exploitation | | dichtes Anlagennetz u. sehr gut ausgebaute touristische Infrastruktur im Gebiet "Weisse Arena" |
Réseau de communication | | über ein dichtes Anlagennetz erschlossene, nur für Skifahrer erreichbare Bahn (Ausgangspunkte Flims u. Laax) |
Appendice 1: Données techniques
Parcours | | |
But de l'éxploitation | | Desserte touristique |
Longueur (inclinée) | | 2219 m |
Dénivellation | | 590 m |
Portée maximale (inclinée) | | 164 m |
Garde au sol maximale | | 20 m |
Pente maximale; moyenne | | 649 o/oo; 275 o/oo |
Ecartement de la voie; Côté montée | | 4800 mm; à gauche |
Supports de ligne, nombre | | 27 |
Support de ligne, type de construction; forme | | Construction en treillis métalliques, Construction tubulaire; Support de ligne, en forme T |
Supports de ligne, nom du constructeur | | 1982; Von Roll Habegger |
Support de ligne, train de galets, nom du constructeur | | 1982; Von Roll Habegger |
Bâtiments | | |
Nom de la station aval; Station aval type de construction | | 1982; Grisch; Construction métallique |
Nom de la station amont; Station amont type de construction | | 1982; La Siala; Construction métallique |
Câble | | |
Câble porteur-tracteur, diamètre | | 43 mm |
Actionnement | | |
Station d'entraînement | | à la station aval |
Moteur, nom du constructeur | | 1982; BBC |
Entraînement, type; Puissance du moteur | | Moteur à courant continu avec thyristor; 520 kW |
Réducteur, nom du constructeur | | 1982; Flender |
Entraînement de secours (évacuation) | | Entraînement hydraulique actionné par moteur à combustion interne |
Freins | | |
Frein de service | | 1982; Freins à disque |
Frein de sécurité | | 1982; Freins à disque |
Equipement mécanique | | |
Dispositif de tension du câble porteur-tracteur | | Contre-poids (station aval) |
Dispositif de traction dans les stations | | Transporteur à chaînes |
Lanceur/ralentisseur | | par gravité, par pneus |
Installations électriques | | |
Systeme de commande, nom du constructeur | | 1982; Frey AG |
Télésurveillance, nom du constructeur | | 1982; Frey AG |
Véhicules | | |
Nombre de véhicules | | 216 |
Personnes par véhicule | | 3 |
Véhicule, poids à vide | | 143 kg |
Sièges, nom du constructeur | | 1982; Von Roll Habegger |
Sièges, type | | Structure métalique, coque en matière synthétique |
Suspente, nom du constructeur | | 1982; Von Roll Habegger |
Pinces, constructeur; type | | 1982; Von Roll Habegger; Pince à ressort |
Performance de transport | | |
Vitesse de marche maximale; Durée du trajet | | 3.7 m/s; 10 min. |
Capacité de transport, personnes; transport annuelle | | 1800 pers./h; 513000 pers./an |
Personnel de service nécessaire | | 3 pers. |
Appendice 2: Références
Literatur |
- | Baumberger, Heinz: 1945-1995: 50 Jahre Bergbahnen Flims, Flims: Bergbahnen Flims AG, 1995 |
- | Feuz, Fritz: Seil-Klemmen - eine eigene Geschichte, in: 50 Jahre Seilbahnen der Schweiz 1957 - 2007, hrsg. v. Vereinigung Technisches Kader VTK 2007, p. 111-115 |
- | Feuz, Fritz: Wunderbar - kuppelbar, in: 50 Jahre Seilbahnen der Schweiz 1957 - 2007, hrsg. v. Vereinigung Technisches Kader VTK 2007, p. 87-96 |
e-docs |
- | http://www.lift-world.info/de/lifts/1758/datas.htm |
Appendice 3: Âge des composants
Appendice 4: Relations
Constructeur | Von Roll | | Von Roll Eisenwerke (Seilbahntechnik) | | |
Constructeur | Habegger | | Habegger Maschinenfabrik (Seilbahntechnik) | | |
Installation similaire | 73.022 | US-3k | Kumme - Unterrothorn, Zermatt | | |
Appendice 5: Un choix d'images